Die Filialkirche zum hl. Nikolaus in Schildberg.
Diese romanisch-frühgotische kleine Kirche gehört seit der Pfarrgründung von 1784 zu Maria Jeutendorf. Sie wird erstmals 1248 urkundlich erwähnt.
Ältester Bauteil ist das Langhaus aus dem 13. Jahrhundert mit dem Spitzbogentor. Der quadratische Chor mit seinen klobigen Kreuzrippen geht vermutlich auf eine Stiftung von 1381 zurück. Die Kirche ist dem hl. Nikolaus, dem Nothelfer bei Hochwassergefahr, geweiht und birgt neben der Statue des Patrons am barocken Hochaltar noch zwei Seitenaltäre zu Ehren des hl. Leonhard
und des hl. Aloysius von Gonzaga.
Die Kirche wurde im 17. Jahrhundert die Begräbnisstätte der Freiherren von Velderndorff auf Schloß Neutenstein in Untergrafendorf.
In den letztvergangenen Jahren wurde die kleine kunstgeschichtlich interessante Kirche durch das Zusammenwirken der Dorfbevölkerung innen und außen sehr schön restauriert ein schmiedeeiserner Luster, gefertigt von Anton Schmied aus Schildberg, installiert.
Eine Schutzmantelmadonna und der Heilige Josef mit Jesus,
in schöner detailreicher Darstellung,
gefertigt von Josef Loidhold aus Untergrafendorf.
Das bedeutendste Kunstwerk der Nikolauskirche ist eine Holzskulptur „Christus am Ölberg“ (qualitätsvolle Kopie; das Original befindet sich aus Sicherheitsgründen im Diözesanmuseum in St. Pölten).
Dargestellt ist Christus in seiner Todesangst im Garten Gethsemani, umgeben von den im tiefen Schlaf befangenen Aposteln Petrus, Jakobus und Johannes.
Im Hintergrund naht Judas, kenntlich an dem um seinen Hals gehängten Beutel mit den Silberlingen des Verrats; mit ihm drängen aus dem Tor von Jerusalem die Schar der Häscher und Soldaten (vgl. Lk 22,39-46).
Kunstgeschichtlich ist diese Lindenholzskulptur der „Donauschule“ um 1500 zuzuordnen und ist in die großen Kunstwerke des ausgehenden Mittelalters einzureihen.